Logo Kanton Bern / Canton de BerneVerkehrssanierung Aarwangen

Gesamtprojekt

Die direkte Verbindung zwischen der Autobahn A1 und dem Raum Langenthal/Huttwil mit seinen vielen Industrie- und Gewerbebetrieben führt heute mitten durch den Ortskern von Aarwangen. Die Folgen sind Lärm, Unfälle, schlechte Luftqualität und für Kinder ein gefährlicher Schulweg. Die regionale Wirtschaft leidet unter der unbefriedigenden Erschliessung und den Staus.

An Werktagen zwängen sich 17 000 Fahrzeuge durch Aarwangen. In den Morgenspitzen fahren bis zu 160 Lastwagen pro Stunde durch den Ortskern. Auf diesem sowieso schon engen Strassenabschnitt verkehren zusätzlich die asm-Züge der Bahnlinie Solothurn–Langenthal im Halbstundentakt.

Velos, Fussgängerinnen und Fussgänger und die Bahn haben zu wenig Raum, die Kinder einen gefährlichen Schulweg. Es kommt immer wieder zu Unfällen.

Aarwangen möchte eine Umfahrung

Seit über 30 Jahren sucht die Region nach einer Lösung. 

Mit der Umfahrungsstrasse könnten der Ortskern vom Durchgangs- und Schwerverkehr entlastet und die kritischen Stellen entlang des Trassees der Bahnlinie Solothurn–Langenthal entschärft werden.

  • Geplante Neubaustrecke

Das Vorhaben

Die Umfahrung wird den Durchgangsverkehr auf einer zweispurigen Strasse per Brücke und Tunnel um Aarwangen herumführen. Der Ortskern von Aarwangen wird vom Durchgangsverkehr entlastet und auch dank Massnahmen für den Fuss- und Veloverkehr ruhiger und sicherer. Die Lebensqualität steigt ebenfalls dank mehr Grün. Die Aare Seeland mobil AG (asm) saniert den Bahnhof Aarwangen und gestaltet ihn hindernisfrei. Zusätzlich entsteht eine neue, moderne Haltestelle «Aarwangen Hard». Die neue, konfliktfreie Trassee-Gestaltung auf und entlang der Ortsdurchfahrt Aarwangen sowie die Ausrüstung der Bahnübergänge mit Schrankenanlagen minimieren die Unfallrisiken und steigern die Fahrplansicherheit. Der neue Kreisel Tannwäldli sorgt für eine flüssige Verkehrsführung und schützt die Orte Thunstetten und Bützberg vor allfälligem Ausweichverkehr.

Die 3,6 Kilometer lange Umfahrung mit einer neuen Aarebrücke und einem Tunnel durch den Spichigwald wird mit zahlreichen ökologisch flankierenden Massnahmen realisiert, darunter sind Aufwertungen, die mehr Natur schaffen als im heute zu einem grossen Teil intensiv genutzten Landwirtschaftsgebiet.

Begleitgruppen garantieren, dass die massgeblichen Interessen der Umwelt, der Wirtschaft und der Gesellschaft eingebracht werden können.

Stand des Projekts

Das Projekt entwickelte sich in einem stark partizipativ geführten Prozess. Die Bevölkerung konnte sich wiederholt äussern, zuletzt während der öffentlichen Mitwirkung im Juni/Juli 2020. Das Projekt erhielt daraufhin und zusätzlich nach der öffentlichen Planauflage im Frühling 2021 mehrere sinnvolle Anpassungen.

Im Januar 2022 hat die Bau- und Verkehrsdirektion Kanton Bern (BVD) den Strassenplan genehmigt. Dagegen gingen Beschwerden beim Regierungsrat ein. Aktuell bearbeitet das Rechtsamt der Direktion für Inneres und Justiz (DIJ) die hängigen Beschwerden zuhanden des Regierungsrats. Danach steht den Beschwerdeführerinnen und –führer der Rechtsweg offen, der bis vor Bundesgericht führen kann. Bei Ausschöpfung des Instanzenzugs werden wohl erst 2027 alle Beschwerdeverfahren abgeschlossen sein.

Die Finanzierung der Verkehrssanierung Aarwangen ist gesichert. Am 12. März 2023 hat das Stimmvolk den Baukredit angenommen.

Sobald alle Beschwerden erledigt sind und der Strassenplan rechtskräftig ist, kann mit den Bauvorbereitungen (Ausführungsprojektierungen, Ausschreibungen, Landerwerbe, etc.) gestartet werden. Die Bauvorbereitungen werden ca. 2 Jahre in Anspruch nehmen. Für den Bau der Umfahrung werden rund 5 Jahre einberechnet, für die anschliessende Sanierung der Ortsdurchfahrt Aarwangen samt Erneuerung des Bahnhofs Aarwangen sind 2 weitere Jahre vorgesehen.

Unabhängige Massnahmen und Drittprojekte

In der Region rund um Aarwangen werden zurzeit verschiedene Defizite am Strassennetz behoben – losgelöst von der eigentlichen Verkehrssanierung Aarwangen. Sie laufen unter dem Begriff «Unabhängige Massnahmen».

Auf der Achse Niederbipp–Aarwangen wird zum Beispiel ein Radweg gebaut, und in Niederbipp wird die Ortsdurchfahrt verbessert. Auf der Achse Thunstetten–Langenthal–Huttwil entsteht der neue Kreisel «Dreilinden» mit Buspriorisierung. Zudem wurden in Langenthal und Bützberg in den vergangenen zehn Jahren verschiedene Strassen saniert und unter anderem mehr Raum und Sicherheit für den Fuss- und Veloverkehr geschaffen.

Gleichzeitig nutzt die Gemeinde Aarwangen Synergien und realisiert verschiedene Bauprojekte wie den «Neubau Kreisel Industrie» sowie die Langsamverkehrs-Verbindung vom Bahnübergang Jurastrasse bis zur Friedhofstrasse.
 

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